Verantwortung für die Community

Als Suchtselbsthilfeorganisation und Anbieter des SoberCircles möchten wir Verantwortung übernehmen und auf Grenzüberschreitungen und auf diskriminierende sowie stigmatisierende Äußerungen reagieren. Hierfür haben wir ein speziell auf unser Angebot abgestimmtes Awareness-Konzept entwickelt.

Was ist ein Awareness-Konzept?

Awareness = das Bewusstsein | To be aware = sich bewusst sein

Awareness-Konzepte dienen dazu, sowohl digitale als auch Vorort-Angebote möglichst stigma- und diskriminierungssensibel zu planen und durchzuführen. Diskriminierungs- und Stigmatisierungsprozesse sollen wahrgenommen werden, damit sie offengelegt und angemessen auf sie reagiert werden kann. Idealerweise können Diskriminierungs- und Stigmatisierungsprozesse so langfristig verhindert werden.

Ein sicherer und diskriminierungsfreier Raum für alle Nutzer:innen

Unser Angebot soll tagtäglich möglichst diskriminierungs- und stigmatisierungsarm gestaltet werden. Alle Nutzer:innen unseres Angebots und speziell auch die Nutzer:innen mit Suchterfahrung sollen sich durch eine positive Atmosphäre sicher fühlen, damit sie ihre Gedanken und ihre Bedürfnisse frei äußern können. Wir sind der Auffassung, dass nur so die positiven Effekte unseres Peer-Angebotes genutzt und die Potenziale sowie die Ressourcen der Nutzer:innen gestärkt werden können. Außerdem können wir so, mit unserem Angebot einen wertvollen Beitrag zur Entstigmatisierung und Aufklärung leisten.

Zum Hintergrund:
‍Das Stigma der Suchterkrankung

Wie Depressionen und Angststörungen gehören auch die Suchterkrankungen zu den psychischen Erkrankungen. Von den psychischen Erkrankungen sind die substanzbezogenen Abhängigkeitserkrankungen am meisten von Stigmatisierung betroffen. Stigmatisierung bezeichnet einen Prozess, bei dem psychische, soziale und physische Merkmale oder Eigenschaften von Personen oder Personengruppen als negativ bewertet werden. Dies grenzt die Person oder eine ganze Personengruppe vom Rest der Bevölkerung ab.

Stigmatisierung stellt für Menschen mit Suchterkrankungen ein großes Problem dar. Daher wir das Stigma auch als „zweite Krankheit“ bezeichnet, welche Betroffene neben ihrer eigentlichen Erkrankung, der Suchterkrankung, bewältigen müssen.

Stigmatisierung kann die Lebensqualität, die persönliche Entwicklung und die Anteilnahme am sozialen Leben sogar stärker beeinträchtigen als die eigentlichen Krankheitssymptome. Zudem geht die Stigmatisierung von Suchterkrankten mit dem Verlust des Selbstwertgefühls, sozialen Rückzug und Scham einher und trägt zur Selbststigmatisierung bei. Das Stigma umfasst auch Stereotypisierungen, Vorurteile bzw. Diskriminierung.

Als Suchtselbsthilfeverband setzen wir uns besonders für die Entstigmatisierung der Suchterkrankungen ein. Werde Teil unserer Community und unterstütze uns!